Antiker breiter Läufer Nr. 43602 Hamadan, ca. 1930 Iran 500 x 132 cm
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Hauptbild |
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Artikelnummer: |
43602 |
Name/Provenienz: |
Hamadan, ca. 1930 |
Ursprungsland: |
Iran |
Größe: |
500 x 132 cm |
Herstellungsjahr:
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ca. 1930 |
Flor: |
Wolle |
Musterung: |
floral und geometrisch / durchgemustert |
Grundfarbe: |
beige |
Bemerkungen: |
Unikat. Handgeknüpfter / traditionell orientalischer Teppich
Der Flor dieses Teppichs besteht aus Wolle
Guter Zustand, in der Mitte niedrigerer Flor, wurde restauriert, Pflanzenfarben. Dieses Stück wurde ausschließlich mit Pflanzenfarben gefärbt. |
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Mehr über die Provenienz Hamadan, ca. 1930 | Iran
Hamadan (auch: "Hamedan") ist eine der ältesten Städte Persiens. Der frühere Name Hamadans war "Ekbatan", diese Bezeichnung wird nach wie vor für Manufaktur-Teppiche aus der Region verwendet (auch "Hamadan Shahrbaf"). Ekbatan war die Hauptstadt des Stammes der Meder. Ekbatan oder Hamadan Shahrbaf Teppiche sind überdurchschnittlich schwere Teppiche mit recht hohem Flor. Die Mehrzahl der Hamadan Teppiche sind Bauern- bzw. Nomadenteppiche - mit zahlreichen Unter-Provenienzen (die bekannteren sind z.B. Bibikabad, Bortschalu, Dardjasin, Hosseinabad). Zum grössten Teil werden die einfachen Hamadan-Teppiche in Hausarbeit unter Verwendung des türkischen Knotens geknüpft.
Dies ist ein Nomaden-Teppich. Das Wort "Nomade" ist abgeleitet vom griechischen "nemein" = weiden. Nomaden sind wandernde Völker, Hirten, Viehzüchter oder Jäger. In den dünn besiedelten Gebieten Asiens und Nordafrikas ziehen sie mit ihren Herden, dem gesamten Hausrat und Zelten zu immer neuen Weideplätzen. Mehrere Staaten versuchten sie bereits mit unterschiedlichem Erfolg sesshaft zu machen. Meist sind es die Frauen vieler Stämme, die mit ihren Knüpfarbeiten wesentlich zum Lebensunterhalt der Familie beitragen, während die Männer Vieh züchten oder jagen. Nomadenteppiche sind wegen ihrer Originalität sehr beliebt. Dabei werden jedoch aufgrund der Umstände Regelmäßigkeit der Form und der Zeichnung eher außer acht gelassen, was dem Nomadenteppich jedoch mehr Authentizität verleiht und ihn umso beliebter macht. Die handversponnene Wolle wird meistens mit Naturfarbstoffen (Pflanzenfarben) eingefärbt.
Die Wolle dieses Stücks wurde ausschließlich mit Pflanzenfarben eingefärbt, was bei Orientteppichen sehr selten geworden ist. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts haben synthetische Farben bei Orientteppichen Eingang gefunden. Seither haben sie immer mehr die Naturfarben verdrängt u.a. weil die Herstellung natürlicher Farben sehr zeitaufwendig ist. Der "Nimbus der Echtheit" wird jedoch im vollen Maße nur mit den Naturfarben erreicht. Pflanzenfarben werden aus Blättern, Blüten, Zweigen, Früchten und Wurzeln gewonnen und geben dem Orientteppich ein besonders harmonisches Aussehen. Im allgemeinen "altern" Orientteppiche mit organischen Farben schöner als mit chemischen/künstlichen, zudem werten Pflanzenfarben den Orientteppich auf. Die Regel ist jedoch leider, dass synthetische Farben genutzt werden auch wenn sie oftmals dennoch als Naturfarben verkauft werden, was dem Image und der Glaubwürdigkeit der Branche sehr schadet.